Wir sind viele. Fast 1400 Mitglieder. Und viele besondere Menschen. In unserer Porträtserie „Mensch, TV Plieningen“ stellen wir Persönlichkeiten aus dem Verein vor. Heute: Maximilian Wiesinger. Seit Jahren ist der 26-Jährige nicht nur eine Stütze als Spieler und Trainer der Tischtennis-Abteilung, sondern auch als Schiedsrichter. Und seit neuestem nun: der erste Bundesliga-Schiedsrichter in der Geschichte des TVP.
Fangen wir mit einem kleinen Quiz an: Jeder hat ja schonmal einen Tischtennis-Schläger in der Hand gehabt, sicher auch schonmal einen mit diesen besonderen Belägen, bei denen die Noppen außen sind. Und damit zur Frage: Ein Noppen-Außen-Belag. . .
- a) Muss genau 1500 Noppen ausweisen
- b) Ist unzulässig, wenn mehr als zwei nebeneinanderliegende Noppen in der Trefferfläche fehlen
- c) Muss zwischen 20 und 75 Noppen pro Quadratzentimeter ausweisen
- d) Darf nur ohne Schwamm gespielt werden
Das war Frage Nummer 29, mit der sich Maximilian Wiesinger in diesem Sommer beschäftigt hat (Auflösung folgt später).
Maximilian, kurz für alle nur: Maxi, ist ein Tausendsassa im TV Plieningen. Seit vielen Jahren ist er in der Tischtennis-Abteilung eine feste Stütze der ersten Herrenmannschaft, unersetzlich im Training, war lange Jugendleiter – und vertritt seit 2015 auch als Schiedsrichter den TV Plieningen am Tisch.
Und wie.
In diesem Sommer bekam er die Chance, die Prüfung zum Bundesligaschiedsrichter abzulegen. Er tat es. Und wenn der 26-Jährige etwas macht, dann macht er es richtig. An der Platte. Hinter dem Zählgerät. Bei der Arbeit. Beim Lernen.
Jahrgangsbester.
Und so hat der TV Plieningen nun einen Schiedsrichter, der Spiele auf Weltklasseniveau leitet.
Der TV Plieningen ist mehr als eine Ansammlung von Sportangeboten, er ist ein Stück zu Hause, ein Stück Heimat – und er sorgt für Zusammenhalt im Dorf, für Gemeinsinn, für Gemeinschaft. Dass dem so ist, ist nicht selbstverständlich. Es ist nicht selbstverständlich, dass es so viele Angebote gibt, es ist nicht normal, dass wir so viele verschiedene Aktivitäten und Veranstaltungen außerhalb des Sports bieten.
Wir stellen besondere Mitglieder des TV Plieningen vor
All dies gibt es nur, weil es Menschen wie Maxi gibt. Helfer, Trainer, Betreuer, Schiedsrichter, Abteilungsleiter, Vorstände, die im Hintergrund mit großer Leidenschaft ehrenamtlich dafür sorgen, dass alles so läuft, wie es läuft. Die dafür sorgen, dass der TV Plieningen funktioniert. Diese besonderen Menschen aus dem Verein wollen wir in unserer Serie „Mensch, TV Plieningen“ vorstellen.
Menschen wie Maximilian Wiesinger.
Maxi ist ein Urgestein des TV Plieningen. In der Tischtennis-Abteilung hat er den Sport kennen- und lieben gelernt. Und manchmal auch zu hassen. Tischtennis ist kompliziert. Und exakt wie Mathematik. Unschärfen verzeiht es nicht. Wer nicht perfekt steht, wer den Ball nicht perfekt trifft – der hat ein Problem. Maxi ist ein Perfektionist. Das Problem: es läuft am Tisch nicht immer perfekt, gerade am Anfang. Als Jugendlicher war Maxi manchmal ein Heißsporn – und einer, der auch mal mit sich haderte, verzweifelte.
Aber er hat an sich gearbeitet, er hat sich entwickelt – und ist heute aus der 1. Herren-Mannschaft nicht mehr wegzudenken, ein Leistungsträger, ein Motivator. „Ich hätte mir am Anfang nie vorstellen können, mal in der ersten Mannschaft zu spielen“, sagt er.
„Der Zusammenhalt in unserer Abteilung ist etwas ganz Besonderes.“
Aber er hat es sich das verdient. Mit viel Disziplin. „Und dank des guten Trainings“, sagt er mit Blick auf Björn Pfizenmayer: „Björn macht das überragend, so ein hochwertiges Training haben nur ganz wenige Vereine.“ Aber Tischtennis beim TV Plieningen ist mehr als der Sport. Die Abteilung ist eine große Familie, und das ist auch dem geselligen Vereinsmenschen Maxi wichtig: „Der Zusammenhalt in unserer Abteilung ist etwas ganz Besonderes.“
Maxi war lange Jugendleiter, ehe er 2024 aus beruflichen Gründen etwas kürzer trat. Das Amt hat Reinhard Steinenbrunner übernommen, aber Maxi ist weiter voll dabei. So gut es die Zeit eben erlaubt. Er arbeitet bei MAHLE als Account Manager, er hat die Vertriebsverantwortung für einen wichtigen Kunden. Berufsbegleitend macht er seinen Master in Sales Management. Eine Herausforderung für das Zeitmanagement.
Die Karriere neben der Platte hat unspektakulär angefangen. Wie bei so vielen. „Ich wurde gefragt – und fand es interessant. Es war am Anfang auch eine tolle Gelegenheit, tollen Spielern ganz nah zu kommen.“ Und nun ist er selbst ganz oben angekommen. Deutsche Schiedsrichter gelten als mit die besten der Welt. Maxi ist einer davon.
Der TVP ist mehr als nur ein Verein für Maxi
Schiedsrichter im Tischtennis ist nicht ganz so emotional wie im Fußball oder Handball, selten nur kommt es wirklich zu hitzigen Debatten, der Fair-Play-Gedanke ist in den Regeln verankert und elementarer und von allen Spielern respektierter Bestandteil dieses Sports, aber dennoch: es ist eine große Prüfung und nicht minder herausfordernd, allein schon angesichts des unglaublichen Spieltempos in der Weltspitze und den vielen kniffligen Regelsituationen, die entstehen können oder auch der komplizierten Vorgaben für den Aufschlag, die regelmäßig für DiskusisonenDiskussionen sorgen: „Es ist schon etwas anderes, wenn du in der Bezirksliga ein Spiel leitest oder mit der Nummer 5 der Welt.“
Im Januar nun wird er den TV Plieningen auf der größten Bühne vertreten, die der Sport in Deutschland zu bieten hat: das Final-Four-Turnier des deutschen Tischtennispokals in Neu-Ulm vor mehreren tausend Zuschauern. Dort wird er als Schiedsrichter im Einsatz sein. Und mit ihm der TV Plieningen.
Maxi hilft auch in der Handball-Abteilung
Der TVP ist mehr als nur ein Verein für Maxi. Er ist ein Stück Heimat. So oft es geht ist er in der Halle zum Training, bei Veranstaltungen des Vereins ist er immer als Helfer im Einsatz, bei den Handball-Frauen, für die seine Freundin Magdi spielt, verkauft er die Eintrittskarten, und wenn Ludwig Köhler für eine TVP-Laufveranstaltung kurzfristig noch einen Tempomacher benötigt, hilft der passionierte Läufer Maxi (Halbmarathon-Zielzeit 1.45 Stunden).
Ach ja, es ist ja noch was offen. Wie war das nun mit den Noppen?
Tatsächlich richtig ist Antwort b.)
Es dürfen bei einem Belag mit Noppen außen keine zwei nebeneinander liegenden Noppen fehlen. Hintergrund ist, dass dies die Spieleigenschaften verändern kann, wenn man den Ball just mit dieser Stelle trifft und dies ein unlauterer Vorteil sein kann.
Wieder was gelernt.
Maxi wusste natürlich die richtige Antwort.
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